Gute Möglichkeiten zum Radwandern bietet die Ungarische Tiefebene im Osten des Landes. Die dortige Landschaft ist jedoch nicht sehr interessant, da sie stark agrarwirtschaftlich genutzt wird. Man könnte ebenso gut durch die Norddeutsche Tiefebene fahren. Eine naturbelassene Ecke befindet sich jedoch auch hier, nämlich in der "Puszta Hortobágy" in der Nähe von Debecen. Hier trifft man auf weites, steppenähnliches Grasland und riesige Bauerngehöfte der Heiducken. Schön ist es auch am Ufer des Flusses Tisza (Theiß) bei Tiszafüred.
Bauerngehöfte der Heiducken
See bei Acsa nördlich von Budapest
Überquerung der Donau in Budapest
Die Ungarn sind sehr freundliche, hilfsbereite Menschen. Häufig trifft man Leute, die sehr gut Deutsch sprechen. Besonders bei den jüngeren setzt sich jetzt Englisch immer mehr durch. Die Verständigung wird durch die Fremdartigkeit der ungarischen Sprache erschwert. Dies liegt insbesondere am uralischen Ursprung des Ungarischen. Das in Indien gesprochene Hindi ist mit dem Deutschen mehr verwandt als das Ungarische. Bezeichnend hierfür sind z.B. die in ungarischen Lebensmittelläden erhältlichen Tüten, auf denen "TEJ" draufsteht, in denen sich jedoch eine weiße Flüssigkeit befindet. Dies ist tatsächlich Milch und kein Tee! (Auch das Abfüllen dieser Tüten in die Fahrradflaschen stellt selbst den erfahrensten Biker vor eine neue Herausforderung.)
Die ungarischen Straßen sind recht schmal, jedoch gut ausgebaut. Nebenstraßen können manchmal etwas holperig sein. Es gibt kaum Radwege. Viele Hauptverbindungsstraßen sind für Fahrräder gesperrt, so dass es oft schwierig ist, eine Alternative zu finden.
Es ist recht problematisch, mit dem Fahrrad aus Budapest raus bzw. rein zu kommen. Es gibt zwar Radwege, die sind jedoch in einem miserablen Zustand und schlecht beschildert. Da bietet es sich an, mit der Schnellbahn an den Stadtrand zu fahren. (z.B. vom Batthyány Tér nach Szentendre, dann ggf. mit der Fähre über die Donau) Man muss nur eine zusätzliche Fahrradkarte lösen.
Die Fahrrad-Mitnahme mit der Bahn ist in Ungarn problemlos möglich. Allerdings hatte ich erhebliche Probleme bei der Verständigung mit dem Bahnpersonal.
Auf vielen Campingplätzen gibt es Thermalbäder, in denen man sich nach einer langen Radwanderung ideal entspannen kann.