Die Landschaft im Alentejo unterscheidet sich nur wenig von der in der spanischen Extremadura. Sie ist wohl etwas stärker bewachsen.
Landschaft im Alentejo
Sehr angenehm sind die Eukalyptusbäume am Fahrbahnrand, die Schatten spenden.
Eukalyptusbäume am Fahrbahnrand, die Schatten spenden
Die Westküste Portugals und die westliche Algarve haben beeindruckende Felsenklippen.
Die Westküste am Cabo de São Vicente
Die Portugiesen sind ein armes Volk, dass noch melancholisch seinen verlorenen Kolonien hinterher trauert. Portugal selbst wurde während der Kolonialzeit vernachlässigt, da man sich ja alles leicht aus den Kolonien beschaffen konnte. Häufig bemerkt man ein paar ungehaltene Gesten wie Rülpsen oder wildes Rasen durch die Ortschaft.
Fremdenfeindlichkeit kennt man in Portugal nicht. Die Portugiesen haben schon immer viel Kontakt zu Ausländern gehabt. Zum einen leben in Portugal viele Immigranten aus den Kolonien, zum anderen emigrieren die Portugiesen häufig ins EU-Ausland, um zu arbeiten. Und dann gibt es da noch die vielen Touristen, so wie man ja selbst auch einer davon ist.
Die Verständigung ist im Landesinneren schwierig, wenn man kein Spanisch kann. Portugiesisch und Spanisch sind sich recht ähnlich, wenngleich sie völlig anders ausgesprochen werden. Man trifft selten Portugiesen mit Fremdsprachkenntnissen. Manche Portugiesen sprechen Französisch, andere die Sprachen der Länder, in denen sie gearbeitet haben. So kam ich einmal ganz gut mit "der Weltsprache" Niederländisch durch.
Viele Straßen Portugals weisen eine unebene Beschaffenheit der Fahrbahndecke auf, wenngleich es keine tiefen Schlaglöcher gibt, da die Straßen immer fleißig nachgeteert werden. Auf jeden Fall sollte man in Portugal seine Gepäckstücke gut befestigen. Im Interesse der eigenen Knochen und des Fahrrades legt sich der Radwanderer gerne eine "freiwillige" Geschwindigkeitsbeschränkung (irgendwo unter 20 km/h) auf, selbst dann, wenn es schön bergab geht. Bei jedem Wechsel der Straße oder des Distrikts wird es spannend, ob die Straße noch in einem passablen Zustand ist.
Wohl aufgrund der Straßenverhältnisse fahren die Portugiesen fast ausschließlich Moutain-Bikes. So hatte ich enorme Schwierigkeiten Ersatz-Reifen für mein umgebautes Sportrad zu bekommen. Ich war halt mit dem falschen Rad unterwegs.
Die größeren Verbindungsstraßen sind in der Regel in einem sehr guten Zustand, jedoch um so stärker befahren. Besonders gefährlich ist die unfallträchtigste Straße Europas (E01/N225) entlang der Algarve. Die gefährlichen Abschnitte kann man jedoch umfahren, wenn man über Loulé, Abufeira und Silves fährt. Von Lagos bis zum Cabo de São Vicente gibt es dann größtenteils einen breiten Randstreifen.
Fast alle portugiesische Straßen sind so schmal, dass ein Autofahrer einen Radwanderer bei Gegenverkehr nicht überholen kann. Lkws passen gerade so auf die Fahrbahn. Im eigenen Interesse sollte der Radwanderer hinter unübersichtlichen Kuppen und Kurven am Fahrbahnrand halten, wenn er ein Kraftfahrzeug hinter sich hört. Der Fahrer des Kraftfahrzeugs kann ihn nämlich nicht hören!
Viele Portugiesen halten keinen ausreichenden Sicherheitsabstand. Die Tatsache, dass ein beladenes Fahrrad durch den starken Luftzug beim Überholen ins Trudeln geraten kann, ist vielen portugiesischen Lkw-Fahrern auch nicht bewusst. Fährt man ohne Schulterblick auch nur leicht nach links rüber, so kann dies tödliche Folgen haben! Auch auf Straßen mit breitem Randstreifen ist der Schulterblick angebracht, da dort viele Mofas unterwegs sind.
Wildes Campen ist in Portugal zwar unter bestimmten Bedingungen (Abstand zur Straße und zu Ortschaften) erlaubt, jedoch sind große Teile des Alentejo als Jagdgebiet ausgewiesen. Man achte auf die weiß-roten Schilder! In den größeren Ortschaften findet man allerdings leicht ein Zimmer (quarto) oder eine Pension (pensão). Daher kann man auch gut ohne Zelt losfahren.
Als Ausländer in Portugal ist es hilfreich zu wissen, dass neue Telefonkarten nicht in alte Kartentelefone passen.