Vereinigte Arabische Emirate
(الامارات العربية المتحدة / United Arab Emirates / UAE)







Landschaft

In den Emiraten gibt viel Interessantes zu sehen, für das man ja jahrelang zuvor an der Tankstelle mitbezahlt hat. Sie bestehen größtenteils aus Sand-Wüste. Dort laufen dann jede Menge Kamele umher.

Kamele

Kamele

Ich habe dieses Kapitel nach Emiraten aufgeteilt:
> Abu Dhabi (أبو ظبي‎)
> Dubai (دبي)
> Sharjah (الشارقة)

Leute

Nun, so viele Emiratis leben ja gar nicht in den Emiraten. Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus einem bunten kosmopolitischen Mix vieler Nationen. Den meisten Kontakt hatte ich zu Indern, die viele Restaurants und Geschäfte betreiben. Die Inder exportieren natürlich ihre unterschiedlichen Kulturen, wozu neben ihrer Freundlichkeit, Neugier und dem leckeren Essen eben auch ihr Fahrstil gehört.

Die Emiratis selbst sind sehr gastfreundlich. Das ist eine arabische Tradition. Sehr häufig hat man mir aus dem Auto heraus Wasser geschenkt.

Die Verständigung auf Englisch klappt überall bestens. (Golf-)Arabisch ist natürlich auch geläufig, aber noch öfter hört man Malayalam.

Bedingungen

Die Infrastruktur in den VAE ist nicht auf Radfahrer ausgelegt. Autofahrer rechnen nicht unbedingt mit Radfahrern. Daher habe ich immer selber darauf geachtet, dass ich mich nicht auf Kollisionskurs zu Kraftfahrzeugen befinde. Gefährlich sind besonders die Verkehrskreisel in den Städten sowie die Auf- und Abfahrten der autobahnartigen Straßen. Es scheint wohl nicht verboten zu sein, auf solchen Straßen mit dem Rad zu fahren. Verbote sind explizit ausgeschildert. Es wäre zu gefährlich, sich hier mit dem Rad auf der richtigen Fahrspur einzuordnen. Daher sollte man zur Not lieber ein paar Minuten warten, bis nichts mehr kommt. Solche Situationen sind aber eher selten. Ich möchte noch betonen, dass ich in Deutschland niemals auf einer Autobahn Rad fahren würde. In den Emiraten gibt es dazu vielerorts jedoch keine Alternativen. Anders als in Deutschland haben aber auch die Auf- und Abfahrten der Autobahnen einen Randstreifen.

Im Emirat Dubai sind die Randstreifen der Autobahnen meist etwas huppelig und man muss Schwellen umfahren, die verhindern sollen, das der Randstreifen von Autos befahren wird.

Südlich von Abu Dhabi in Richtung Liwa-Oase ist das Verkehrsaufkommen gering, und die Bedingungen zum Radfahren sind absolut optimal. Auch die Straße auf den Jebel Hafeet bei Al Ain war nur wenig befahren.

Besondere Vorsicht ist beim Radfahren durch Al Ain geboten. Hier bin ich manchmal auf dem Bürgersteig gefahren, da es keinen Randstreifen gab. Zudem habe ich mich nicht über jeden Kreisel getraut und bin rechts abgebogen, um dann später die Straße an einer übersichtlichen Stelle zu überqueren.

اللّه أكبر

اللّه أكبر

Dieses Schild an einem ziemlich gefährlichen Kreisel in Al Ain möchte den Verkehrsteilnehmer eigentlich nur auf die Mächtigkeit Allahs hinweisen. Solche religiösen Floskeln am Straßenrand findet man in den Emiraten häufig. Sie dienen auch der Verkehrs-Beruhigung.

Alles was Energie verbraucht ist in den Emiraten günstig, so auch Taxis und Busse. Von Dubai aus konnte ich mein Rad ohne Probleme im Bus mit nach Abu Dhabi und weiter nach Madinat Zayed nehmen. Für etwa 11 Euro fährt ein Bus Rad und Radler von Dubai nach Muscat. - Das ist in jedem Falle günstiger, als bis nach Muscat zu fliegen.

Und wenn das Rad in Arabien mal zusammenbrechen sollte, so kommt mit Sicherheit bald ein Pickup vorbei, der einen gerne mitnimmt. Trampen ist hier kein Problem.

Für das wilde Campen gilt das gleiche wie ich es auf der Oman-Seite beschrieben habe. Die Sanddünen entlang der Straße werden manchmal von Offroad-Fahrern genutzt werden. Daher habe ich sicherheitshalber noch ein paar Reflektoren ans Zelt angebracht und das Fahrrad sichtbar positioniert. Die meisten Straßen sind durch unüberwindbare Kamel-Zäune gesichert. Hier muss man erst einmal ein Tor finden, bevor man nach einem geeigneten Zeltplatz suchen kann. Dabei muss man die Gepäckstücke häufig einzeln tragen, da man mit dem Rad sonst nicht durch den Sand durchkommt. Ist das Zelt dann in der Wüste aufgebaut, so braucht man zum Einschlafen keinen Sandmann mehr. Am nächsten Morgen sollte man kurz vor Sonnenaufgang aufstehen und sich beeilen, bevor die Sonne die Temperatur im Zelt auf unerträgliche Werte steigen lässt. Ach so, und immer schön die Schuhe anziehen, wegen der Skorpione...

Skorpion-Spuren

Höhenprofile & GPS-Tracks

Karten-Darstellung auf www.alltrails.com

Thilos Oman-VAE-Pack - Version 3
(enthält alle GPS-Tracks und Wegpunkte)
2952 km 3D-S 3D-E 3D-N 3D-W GPX-Datei
Dubai - Muscat (2007) 684 km 2D 3D-S 3D-N
Hatta - Dubai (2007) 198 km 2D 3D-E 3D-W
Madinat Zayed - Dubai (2012) 646 km 2D 3D-SE 3D-NW

Die Höhenprofile habe ich mit dem Freeware-Tool GPS-Track-Analyse.NET erstellt. Vielen Dank dafür!

Die eine Strecke durch die VAE führt von Hatta aus zunächst nach Süden zu den Hatta Pools in Oman. (s.o.) In Oman endet die Asphalt-Straße am Wegpunkt HATTPISTE. Die Piste ist steinig, aber noch mit dem Rad befahrbar. Es geht häufig steil auf und ab, doch es lohnt sich! Am Wegpunkt HATTASPHAL (hinter den Hatta Pools) ist dann wieder Asphalt-Straße. Die Bungalows (Wegpunkt HATTBUNGAL) muss man tief runterhandeln.

Auf meiner Suche nach wenig befahrenen Nebenstraßen bin ich dann von Hatta weiter Richtung Norden nach Munay (منيع) geradelt. Hinter Munay war dann aber wieder Autobahn, wenn auch zunächst wenig befahren. Nicht auf meiner Rechnung hatte ich jedoch die LKWs, die sich ab dem Wegpunkt LKWS mit mir die Fahrbahn teilten. Tag und Nacht transportieren sie in einer endlosen Kolonne die Erde für die Palmen-Inseln, die vor Dubais Küste aufgeschüttet werden. Halbwegs Ruhe ist nur während der Hauptverkehrszeiten: 6:30 - 8:30, 13:00 - 15:00 & 17:30 - 20:00

Fährt man auf der E44 Richtung Dubai, so ist die Autobahn ab Lahbab (لهباب) neuerdings für Fahrräder gesperrt. (Wegpunkt RADVERBOT) Hier habe ich mich dann auf einem Pickup mit nach Dubai nehmen lassen.

Eine weitere Strecke führt von Madinat Zayed (مدينة زايد) durch die Liwa-Oase und Al Ain bis nach Dubai.

Meine Zelt-Plätze (Wegpunkte CAMPING##) habe ich so gewählt, dass sie nicht im Wadi liegen, nicht abschüssig sind und einen gewissen Sichtschutz von der Straße bieten. Ich übernehme aber keine Haftung für deren Sicherheit.