Der Norden Thailands ist bergig. Beim Radeln wird es dabei aber nicht unbedingt gleich idyllisch. Auch hier ist der Verkehr stark. Viele Täler sind sehr breit, und die Straßen sind bewohnt. Von der Straße aus sieht man häufig nicht allzu viel von der schönen Landschaft. Die Bilder hier sind eher die Ausnahme.
Im Norden
Anders war es da auf der Straße nach Mae Salong (แม่สลอง). Dies hatte aber auch einen Grund. Die Steigung war sehr heftig. Das schieben wurde mühsam. Es ging immer wieder auf und ab. 500 Meter auf und wieder 300 Meter ab. Leider hatte ich auch kein gescheites Kartenmaterial gefunden, das mich hätte warnen können. Egal! Die Aussicht vom Doi Mae Salong (ดอยแม่สลอง) war's wert.
Auf dem Doi Mae Salong
Die Ortschaft Mae Salong ist auch eine Attraktion. Man ist quasi in China. Es wird Chinesisch gesprochen, die Schilder sind zweisprachig: Chinesisch und Thai. Und auch der Baustil der Häuser deutet auf die chinesische Herkunft der Bewohner hin. Sie stammen aus der chinesischen Provinz Yunnan, die gar nicht mehr so weit weg ist. Früher haben sie bei den Auseinandersetzungen ums Opium mitgemischt, doch nun wurden sie befriedet und sind voll auf Touris eingestellt. Ein Internet-Café gibt's natürlich auch. So kann's gehen!
In der nördlichsten Stadt Thailands Mae Sai (แม่สาย) sollte man die Gelegenheit zu einem Tagesausflug nach Tachilek in Myanmar nutzen.
Grenze zwischen Reis- und Berglandschaft
Bis auf die Tatsache, das die Nord-Thailänder kein R aussprechen können, unterscheiden sie sich nicht merklich von den Mittel-Thaländern. In den Bergen des Nordens wohnen zudem noch Bergvölker mit eigener Sprache und Kultur, wie Lahu, Lisu und Akha.
Zur Vorbereitung hatte ich mir das Hilltribes Phrasebook vom Lonely Planet gekauft, welches bestens über die Bergvölker informiert. So soll man niemals einen Altar berühren und beim Besuch eines Akha-Dorfes auch mindestens ein Haus besuchen, um nicht als Eindringling oder gar Dieb zu gelten. In der Nähe von Mae Salong hatte ich dann die Gelegenheit ein Akha-Dorf zu besuchen. Die Einwohner waren gerade mit den Bau eines Hauses beschäftigt und dachten wohl: "Nicht noch ein dummer Touri!" Daher verzichtete ich auf das "Fürchtet Euch nicht, fürchtet Euch nicht!" aus meinem Phrasebook. Ein alter Mann, der gerade nichts zu tun hatte, fing sofort an, mir Akha beizubringen. Seine Worte ließen sich mit dem Phrasebook verifizieren. Es wurde nur irgendwann langweilig und ich brach auf, noch bevor ich fließend Akha sprechen konnte.
In einem Akha-Dorf
Im Norden ist es nicht mehr so heiß wie in Mittel-Thailand. Während der in Mittel-Thailand fast wolkenlosen Zeit um die Jahreswende, kann es im Norden auch Regentage geben.
Im Goldenen Dreieck, der Region nördlich von Chiang Rai (เชียงราย), wird immer noch Opium angebaut. Daher gibt es viele Check Points entlang der Straße. Dort wurde ich als Radler jedoch nicht kontrolliert. Die paranoide Aktion "Sattel ausbauen und in die Stange reinleuchten, ob einem dort ein paar Päckchen untergeschoben worden sind" hätte ich mir wohl sparen können.